Besuch der Kölner Synagoge

Nach unserem damaligen Besuch der Abtei Brauweiler bekam ich viele positive Rückmeldungen verbunden mit dem Wunsch solche Veranstaltung mal zu wiederholen. Nach Diskussion unter den Mitgliedern waren wir uns schnell einig die Kölner Synagoge zu besuchen.

So kam es, dass wir am ersten Sonntag des Jahres dann mit 23 Mitgliedern, Kindern und Eltern die Synagoge besuchten. Der größere Teil der Gruppe verabredete sich in Oberaußem und fuhr nach Weiden-West, wo die restlichen Teilnehmer dazu stießen. Vor hier aus fuhren wir mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Nach 10 Minuten Fußweg erreichten wir die Synagoge in der Roonsstraße.

Wir zu erwarten wurden wir beim Betreten mit zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert. In welcher Zeit leben wir immer noch, wenn so etwas  bei einem Besuch einer religiösen Einrichtung nötig ist. Es ist eine Schande. Es gab Sicherheitsschleusen, in der jeweils nur kleine Gruppen durchgelassen wurden. Es gab Sicherheitskräfte die kontrollierten, einen parkenden Polizeiwagen vor dem Gebäude. Außerdem gab es Taschenkontrollen, so wie wir das an Flughäfen kennen. Leider hatte ein Teilnehmerin vergessen, ihre Messer zu Hause zu lassen. Bei der Taschenkontrolle fiel dann dieses Schweizer Messer beim Durchleuchten der Taschen auf.  Die Sicherheitspersonal blieb entspannt, die Gruppe hatte ihren Spaß.

Empfangen wurden wir von einer jungen Dame Ester, die dann auch die Führung mit uns durchführte.  Interessant war am Rande, dass die Synagoge nicht nur ein reines Gotteshaus ist, sondern auch mehrere Versammlungsräume hat, die gemietet werden können. Zur gleichen Zeit feierten die Blauen Husaren ein großes Fest. Schon irritierend. Man erwartet ruhige, gefasste, in sich gekehrte Gläubige und dann laufen einem Massen von kostümierten Menschen mit Pappnasen über den Weg. Zum Glück kamen wir anscheinend um 13 Uhr in eine ruhige Phase. und im ersten Stock, wo sich die religiösen Räume befinden, hörte man nichts.

Nach der ersten allgemeinen Einführung im Vorraum durften wir dann in den Gebetsraum.  Alle männlichen Besucher mußten eine Kopfbedeckung tragen. Kippas- die traditionelle Kopfbedeckung –  konnte man sich sogar ausleihen. Unsere Führerin Ester (kann man das hier so sagen?) erklärte uns viel über den jüdischen Glauben und über das Leben in der Gemeinde. Überraschend war z.B., dass der größte Teil der Gemeinde aus russischen Aussiedlern besteht, der in den 80er Jahren im Rahmen einer größeren Welle nach Deutschland kam.  Geduldig beantworte Ester alle unsere Fragen. Vor allem erfreute sie sich über unseren Moritz, der kurze Zeit vorher in der Schule viel über den jüdischen Glauben gelernt hatte und so schon vieles wusste und den Rest der Truppe alt aussehen ließ. Zum Abschluss durften wir noch einen Museumsraum mit  Vitrinen besichtigen, in denen viele religiöse Artefakte zu bestaunen waren.

Nach dem Besuch der Synagoge fuhren wir mit der Straßenbahn zurück, machten aber halt am Brauhaus Marienbild auf der Aachener Straße. Dort konnten wir unseren Tag in geselliger Runde dann gemeinsam abschließen.